Wunsch-Oma für Jack gesucht: Auf der Warteliste stehen 30 Familien

31.01.24

Als Jacks Mutter in die Freiwilligenzentrale (FWZ) kam, war sie ziemlich verzweifelt. Ihr kleiner Sohn war gerade ein Jahr alt und hat viel geweint, die Großeltern und der Papa des Jungen fehlen. „Ich brauchte dringend eine Pause“, erzählt sie. Die FWZ vermittelte sie an Familienpatin Christina Bürger. „Geh nach Hause, leg die Beine hoch und trink in Ruhe einen Kaffee“, sagte sie zu der Alleinerziehenden und drehte mit Jack im Kinderwagen eine Runde.

Familienpatin mit Kind im Wagen

Christina Bürger ist für Jack allerdings nur gelegentlich im Einsatz, denn sie betreut seit zwei Jahren bereits eine andere Familie. Inzwischen wurde eine feste Patin für Jack gefunden. Beide Seiten seien glücklich miteinander, heißt es aus der FWZ. Auf ein passendes „Match“ hoffen weitere rund 30 Familien, die auf der Warteliste stehen. Zurzeit gibt es 20 Tandems.

Familien und Paten tut der Einsatz gut. „Der Kontakt zu Kindern ist einfach schön“, sagt Christina Bürger, die seit 15 Jahren berentet ist und schon immer einen guten Draht zu Heranwachsenden hat. Ihnen Zeit schenken, gemeinsam lernen und staunen, die Faszination von Pfützen und Steinchen wieder neu entdecken – das mag sie an ihrem Ehrenamt.

Schon in der Elternzeit mit ihrer Tochter war sie auch für ihre Nichte und ihren Neffen da. Drei kleine Kinder „wuppt“ sie locker und mit viel Freude. Und so passt es gut, dass ihr Patenkind letztes Jahr noch eine Schwester bekommen hat, die ab Sommer ebenfalls von Christina Bürger betreut wird. Das Mädchen hat das Glück, von klein auf mit einer lieben Patin gesegnet zu sein.Familien und Paten tut der Einsatz gut.

Das Familienpatenprojekt der Diakonie-Freiwilligenzentrale wurde 2009 ins Leben gerufen. „Es ist eine Art Oma-/Opa-Dienst, aber auch junge Menschen sind herzlich willkommen“, erläutert Doris Ring. „Wer noch unsicher ist, ob eine Patenschaft das Richtige ist, kann sich unverbindlich in der Freiwilligenzentrale melden, wo wir gern alle Fragen beantworten.“ Zudem gebe es eine Schnupperphase von vier Wochen zu Beginn jeder Patenschaft sowie Austauschrunden, Fortbildungen, Ausflüge und Feste.