„Tür und Herz öffnen für schöne Tage am Lebensabend“: Freiwillige für Besuchs- und Begleitdienst stehen bereit / Ältere können sich melden

22.05.24

Doris Ring hat eine ungewöhnliche Aufgabe: Normalerweise sucht sie für die Projekte der Diakonie-Freiwilligenzentrale (FWZ) händeringend neue Ehrenamtliche. Für die Familienpaten etwa gibt es eine lange Liste mit jungen Eltern, die sehnsüchtig auf Unterstützung warten. Beim Besuchs- und Begleitdienst ist es allerdings genau umgekehrt. Hier stehen an die zehn interessierte Freiwillige bereit, die gern etwas Gutes tun wollen. Eine passende Person, die deren Hilfe in Anspruch nehmen möchte und in der Nähe wohnt, konnte aber noch nicht vermittelt werden. „Das hatten wir bisher noch nicht in dem Maß“, so Doris Ring, die den Besuchs- und Begleitdienst seit rund zehn Jahren koordiniert. Die Ehrenamtlichen kommen aus Grimma, Borna, Pegau, Wurzen, Kössern, Wermsdorf und Sprotta.

Koordinatorin des Besuchs- und Begleitdienstes Doris Ring am Flyerständer

Ausdrücklich ermutigen möchte sie deshalb ältere oder hilfsbedürftige Menschen, sich in der FWZ zu melden, wenn sie jemanden suchen, der ihnen Zeit, Gesellschaft und Ansprache schenkt. „Niemand muss einsam sein oder den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Wir haben hier ein gutes Angebot, um am Lebensabend noch schöne Tage gemeinsam zu erleben“, erklärt sie. Freilich müsse man sich dafür zunächst etwas überwinden, „Tür und Herz öffnen“. Beim Erstkontakt sei sie allerdings mit dabei und auch danach immer ansprechbar. Man gehe keinerlei Verpflichtung ein und könne jederzeit abspringen. „Es hat aber noch nie jemand gesagt: Nein, ich möchte den Besuchs- und Begleitdienst nicht mehr nutzen.“ Ganz im Gegenteil: Wer in den Genuss des Projekts kommt, spricht meist in den höchsten Tönen von den Freiwilligen.

Ganz im Gegenteil: Wer in den Genuss des Projekts kommt, spricht meist in den höchsten Tönen von den Freiwilligen. Wunderschöne Freundschaften haben sich da entwickelt, in denen man gemeinsam lacht und weint, Scrabble spielt, Englisch lernt, ins Grüne fährt oder über früher plaudert. Auch die FWZ freut sich über Rückmeldungen wie: „Es ist jedes Mal ein wunderschöner Nachmittag.“ „Ich warte immer darauf und zehre lange davon.“ „Wir sind wie Mutter und Tochter.“  „Ich bin so dankbar für meine Ehrenamtliche, es ist so schön, jemanden zu haben.“ „Was würde ich bloß machen, wenn ich sie nicht hätte!“