Mitmachausstellung verknüpfte Kunst und Naturschutz in der Wohnstätte Colditz

19.2.2024

Erstaunlich, was man aus Styropor-Resten, leeren Bonbontüten und alten Eierpappen alles machen kann. Aus diesen und anderen Abfällen wurde in der Sozialtherapeutischen Wohnstätte „Haus an der Brücke“ Colditz kürzlich Kunst kreiert. Im Rahmen eines Projektes des Kulturbahnhofs e. V. arbeiteten sie hier an einer besonderen Ausstellung namens „Future of Nature“ mit. „Wir möchten damit den Blick schärfen für Dinge, die sonst achtlos weggeworfen werden, und für Nachhaltigkeit sowie Naturschutz sensibilisieren“, sagte Netti Kuhl vom Markkleeberger Verein.

2 Frauen bei Kreativprojekt mit Drucktechnik Monotypie

Die Ausstellung wandert durch diverse Jugendklubs, Schulen und andere Einrichtungen, wo sie jedes Mal ein kleines Stück wächst. Neulich verwandelte sie den Gemeinschaftsraum im „Haus an der Brücke“ – einer Einrichtung der Diakonie Leipziger Land – in Galerie und Atelier. Hier gab es „Insektenkästen“ aus Abfällen zu entdecken, zudem Wandteppiche mit riesigen Bakterien aus Wolle, Fotografien von Brachflächen oder Fantasiewesen aus Ton. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren eingeladen, Workshops zu besuchen und selbst aktiv zu werden: am Mikroskop, mit Salzteig oder Acrylfarben.

Jonny, der sich nach eigener Aussage nur mit viel Mühe motivieren kann, war gern zum Workshop gekommen. Die Exponate gefallen ihm gut. Auch Ingrid zählte zu den Stammgästen. Nachdem sie eine Weile mit dem vertrauten Ausmalen beschäftigt war, probierte sie eine spannende Drucktechnik namens Monotypie aus, wo besagter Müll zum Einsatz kam, unter anderem die Verpackung der Kekse, die am Vortag in der Runde verzehrt wurden. Strahlend und sichtlich stolz schaute sie am Ende auf das von ihr produzierte Kunstwerk.