„Tischlein deckt sich“ für Magen und Seele: Diakonie und Kirchen luden zum gemeinsamen Mittagessen

16.02.2022

Von einem „Tischlein“ zu sprechen, ist in dieser Verkleinerung eigentlich eine Untertreibung. Inzwischen füllen sich in Wurzen zwei ordentliche Tafeln mit Gästen. Um die 20 Besucherinnen und Besucher waren allein beim letzten Termin der Einladung von Diakonie Leipziger Land und Ev.-Luth. Kirchgemeinde zu „Tischlein deckt sich“ gefolgt. Darunter zum Beispiel Heidi Fuchs, die sich immer richtig auf den Dienstag freut. „Hier sitze ich nicht alleine beim Essen“, sagt sie. Einzelne Gäste kommen auch wegen gestiegener Lebensmittelpreise. Kirchenbezirkssozialarbeiterin und Mit-Initiatorin Silke Polster hat beim gemeinsamen Mittagessen schon Menschen ohne Wohnung, mit Schulden oder Süchten beraten und ihnen niederschwellig Hilfe vermittelt. Dem Gros aber ist vor allem die nette Gesellschaft wichtig. Das „Tischlein“ hat hier offensichtlich einen Nerv getroffen. Wer einmal da war, kommt gern wieder und bringt manchmal einen weiteren Gast mit, der wiederum jemanden kennt, dem Gemeinschaft guttun würde.

Frauen an der Essenausgabe bei der Aktion „Tischlein deckt sich“

Jeder Gast wird freundlich begrüßt und gesehen, die Tische schmücken Blumen und Servietten, wer mag, lässt sich bedienen und verwöhnen, zwischen Tellergeklapper mischen sich fröhliches Geplauder und Gelächter. Beim „Tischlein“ wird nicht nur der Magen satt, sondern auch die Seele: mit Wertschätzung und Herzlichkeit. Das Tischlein deckt sich freilich nicht wie im Märchen von allein mit 30 Portionen Suppe, Kuchen, Muffins, Getränken und Obst. Die Suppe wird von der Diakonie-Tochter Diakos geliefert. Rund elf tüchtige Ehrenamtliche sind viele Stunden mit Backen, Kaffeekochen, Tischdeko und Abwaschbergen beschäftigt. Einer der guten Geister ist Birgit Steller. „Wenn Hilfe gebraucht wird, bin ich da“, sagt die rührige Frau. Das sei doch selbstverständlich. Silke Polster ist voll des Lobs für die vielen fleißigen Hände: „Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen“. Dass es nun bald zu Ende ist, findet man in der Runde sehr schade.

Das Projekt läuft im Januar und Februar in Wurzen, Machern, Grimma und Bad Lausick. „Tischlein deckt sich“ gehört zur Aktion #wärmewinter, bei der Diakonie und Kirche bundesweit ihre Türen öffnen, um Menschen in Not Wärme und Hilfe zu bieten. Finanziert wird das Projekt u. a. durch Kirchensteuermittel, die der Landeskirche aufgrund der zu versteuernden Energiepreispauschale zusätzlich zugeflossen waren.

Wir danken dem RegioOutlet Grimma und der Initiative „Wurzener für Wurzen“ für die freundliche Unterstützung mit Lebensmitteln!

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