Ein „Geschenk der Hoffnung, Wärme und Menschlichkeit“: Klub für Menschen mit Behinderung feierte 50. Geburtstag

Ein besonderes Jubiläum stand jetzt für den Klub Wurzen im Kalender. Die Gründung des Treffens für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen jährte sich zum 50. Mal – Anlass genug für eine große Geburtstagsfeier in der Wurzener Stadtkirche „St. Wenceslai“.

Diese ist gut gefüllt mit rund 70 Gästen, darunter Mitglieder des Grimmaer Klubs, Ehrenamtliche, Vertreterinnen und Vertretern von Kirchgemeinde, Stadtverwaltung und Diakonie Leipziger Land, unter deren Dach vor 50 Jahren alles begann. In der „wunderbaren Gemeinschaft mit ihrem großen Zusammengehörigkeitsgefühl“ der Klubs könne man erleben, dass alle willkommen und von Gott geliebt seien, so Diakonie-Geschäftsführer Harald Bieling. Ausdrücklich dankt er den Ehrenamtlichen, die mit ihrer Liebe und Hingabe den langen Weg über 50 Jahre maßgeblich mit ermöglicht hätten. Dazu gehören etwa Brigitte Luge, die mit Kaffeekannen und Tabletts umherwirbelt, oder die Familie Napierala, von der drei Generationen – Mutter Sylvia, Tochter Gitte und der elfjährige Enkel Hugo – im Klub mit anpacken.

Gitarrenspieler bei Jubiläumsfeier in der Kirche

Viele der Klub-Mitglieder sind Stammgäste. Ursula Jentzsch etwa ist „schon ewig“ dabei. „Ich mag den geschützten Rahmen, in dem so viel Gutes weitergegeben wird, und dass Menschen mit Behinderung hier von der Liebe Gottes erfahren können“, erzählt sie und reicht ihrem im Rollstuhl sitzenden Sohn Kuchen. „Einfach toll“ seien auch die Ausflüge und Reisen.

Durch die Kirche schallt fröhliches Geplauder, es wird begeistert geklatscht, getanzt und gesungen. Tobias Jahn, der Geistliche Leiter der Diakonie Leipziger Land, hat eigens für den 50. Geburtstag ein Klub-Lied geschrieben. Eine Sonderanfertigung gab es auch für Orden: Einen bekommt z. B. Helga Lück, die seit 1975 und damit von Anfang an dabei ist. Geehrt werden damit zudem die 90-jährige Dorothea Reimann – eine der verdienstvollen Gründerinnen – sowie Harald Bieling und Pfarrer Alexander Wieckowski. „Sie sind mir fast die liebste, auf jeden Fall die größte und bunteste Gruppe in meiner Kirche“, sagt Letzterer. Das Leben sei schwer genug, also müsse man jede Gelegenheit nutzen, um sich aneinander zu erfreuen und gemeinsam zu feiern. „In Jesus Christus haben wir außerdem einen starken Helfer, der mit uns gegangen ist, die ganzen letzten 50 Jahre.“ Der Klub sei „ein Geschenk“, weil er Wurzen und der Region „Hoffnung, Wärme und Menschlichkeit“ schenke, so die stellvertretende Oberbürgermeisterin Sarah Fischer. „Möge er auch in den kommenden Jahren ein Ort der Freude, des Glaubens und der gegenseitigen Hilfe bleiben. Ich wünsche Ihnen dafür Gottes reichen Segen!“