Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Mitglieder und Engagierte,

Jesus Christus spricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 37)

In diesem Wort – der Jahreslosung für 2022 – begegnet mir Jesus, wie ich ihn aus den Evangelien kenne. Der Jesus, der grundsätzlich ein Freund der Menschen ist. Der ihnen keine unnötigen Regeln auferlegen, sondern sie von quälenden Lasten befreien will. Der keine Unterschiede macht und alle Menschen mit ihren ganz persönlichen Lebensgeschichten willkommen heißt. Was für eine Einladung! Kommt her. So spricht uns Jesus an. Großartig, dass er uns in seiner Gegenwart haben will. ER, der Erste und Letzte und Lebendige, Gott in Person, möchte sein Leben mit uns teilen, möchte Gemeinschaft mit uns haben und uns seine Güte und Zuwendung ohne jede Vorleistung schenken. Jesus hält sein Versprechen. Er lädt nicht nur ein, er liefert auch und freut sich, wenn wir in seinen Armen und an seinem Herzen landen. Dass wir seine Nähe erleben, ist ihm ein Herzensanliegen. Bei Jesus gibt es einen Platz für mich, meine Bitten, meine Sorgen, meine Schuld. Nie würde er mich wegstoßen. Er baut keine Gräben. Im Gegenteil, er hat diese durch seine vollbrachte Liebestat am Kreuz zwischen mir und Gott geschlossen. Und er kann auch der Brückenbauer zwischen den Menschen sein. Genau da, wo wir bei den Gräben dieser Tage gerade nicht weiterkommen.

Geschäftsstelle Diakonie weihnachtlich geschmückt

Die neue Jahreslosung will uns nicht nur ganz persönlich ansprechen, sondern widerspiegelt auch die Basis und das Ziel unserer Arbeit im Diakonischen Werk. Wenn Jesus niemanden abweist, dann wollen auch wir offen für andere sein – gerade für Menschen am Rand der Gesellschaft. Das Angebot von Obdach und Hilfe, Begleitung und Hoffnung, tatkräftiger Unterstützung und Nächstenliebe war im zu Ende gehenden Jahr wieder Richtschnur und Herz unseres Handelns. Zahlreiche neue Projekte zeugen davon: Der Start unserer Wohnungsnotfallhilfe, die Eröffnung von Kindergärten in Pegau und Rötha, der Vorbereitung einer Tagesbetreuung in Naunhof, unser gemeinsamer Spendenaufruf mit dem Kirchenbezirk zugunsten der Betroffenen der Flutkatastrophe und die Umgestaltung unseres Groitzscher Altenpflegeheims „Katharina von Bora“ zum Haus, in dem ausdrücklich auch Menschen mit Behinderungen oder psychischen Handicaps sowie Schwerkranke willkommen sind – Wer Hilfe braucht oder zu uns kommt, den wollen wir nicht abweisen!

Jesus selbst hat uns diese Haltung vorgelebt, die uns herausfordert und die manchmal viel Kraft, Mut sowie eine gehörige Portion frische Ideen und Humor verlangt.

Ein anstrengendes und intensives weiteres Jahr unter Pandemiebedingungen liegt hinter uns. Aber was viel heller scheint: Der Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft, die vielen kleinen und großen Erfolge. 2021 war trotz allem ein gutes Jahr. Danke, dass Sie ein Teil davon waren. Danke für Ihre Loyalität, Ihre Geduld, Ihr Verständnis und Ihre Mitarbeit sowie Ihre Unterstützung.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien viel Kraft in diesen schweren Tagen, ein hoffnungsvolles und besinnliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes, gesundes, friedvolles Jahr 2022.

Ihr Harald Bieling