Tut allen gut: Schmöker-Stunden in der „Arche Noah“: Vorlese-Oma besucht Diakonie-Kindergarten in Grimma

12.10.2022

André, Jannik und die anderen aus der Hohnstädter Diakonie-Kita freuen sich immer auf den Donnerstag. Denn dann besucht Oma Martina die „Arche Noah“. Die freundliche Frau bringt immer etwas zum Naschen mit, dazu ein bisschen Zeit, ein großes Herz für Kinder und Bücher. Denn Martina Hättasch kommt jede Woche als „Vorlese-Oma“ in die Kita. Die Vorschülerinnen und -schüler lassen sich dazu auf den am Boden liegenden Decken nieder und sind gespannt. Heute gibt es „Wann hab ich eigentlich genug?“ – eine Geschichte von Überfluss und Zufriedenheit, von zu vielen Gummibärchen und Kuscheltieren. „Lesen wir noch was?“, fragen sie, als Martina Hättasch das Buch zuschlägt. Vom „Kleinen Einhorn Funkelstern“, das dank seiner guten Freunde erstmals den Ritt über den Regenbogen ohne Nasenbremsung schafft, lassen sie sich ebenfalls schnell begeistern. „Auch wenn man klein ist, kann man vieles meistern“, erklärt die Vorlese-Oma. Aus ihrer „Zaubertasche“ holt sie noch ein Bild vom neuen Elefanten-Baby im Leipziger Zoo und Süßigkeiten für alle, bevor die Kinder sie zum Abschied ordentlich drücken.

Dass die kleinen Wirbelwinde ihr eine halbe Stunde lang relativ ruhig zu Füßen sitzen, war nicht immer so. Als Martina Hättasch vor einem knappen Jahr mit ihrem Ehrenamt begann, sei es viel unruhiger gewesen. „Man merkt schon, dass manche das Vorlesen nicht von zu Hause kennen“, sagt sie. Anfangs habe sie sich deshalb auf nur eine Geschichte beschränkt. Inzwischen seien die Kinder deutlich aufmerksamer. „Sie freuen sich, wenn ich komme, und ich freue mich auch“, sagt Martina Hättasch, die in Grimma auch als Gästeführerin in der Rolle von „Katharina von Bora“ bekannt ist. Für Kinder wolle sie sich engagieren, weil diese bekanntlich am meisten unter der Coronavirus-Pandemie gelitten hätten. „Ich kann hier etwas Gutes tun“, sagt sie: „Die Welt wäre sicher ein besserer Ort, wenn alle, die Zeit haben, ein Ehrenamt hätten.“