„Ich möchte gern etwas zurückgeben“: Selbsthilfegruppen aus dem Landkreis wählten Beirat bei Gesamttreffen

30.10.24

Essstörungen, häusliche Gewalt, Sucht, Depressionen, Long Covid – für diese und viele andere Themen gibt es im Landkreis über 100 Selbsthilfegruppen. Sie alle waren jetzt zum Gesamttreffen nach Grimma geladen, das die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS) auf die Beine gestellt hatte. Die Einrichtung der Diakonie Leipziger Land vermittelt, unterstützt und berät rund um das weite Feld Selbsthilfe.

Beirat Selbsthilfegruppen Landkreis Leipzig mit Blumensträußen

Koordinatorin Corinna Franke ist hier ganz nah dran an einem wichtigen Bereich, in dem viel Bewegung ist. Sechs neue Selbsthilfegruppen haben sich im letzten Jahr gegründet. „Bedarf besteht vor allem bei psychischen Erkrankungen und Demenz“, erläuterte sie auf dem Treffen. Es folgten nützliche praktische Informationen zu Änderungen bei der Rechtsform der Gruppen, den Förderbescheiden,  Verwendungsnachweisen, Termine sowie eine Neuigkeit in eigener Sache: Ab dem 1. Januar 2025 ist die KISS – neben ihrer Kernaufgabe als Anlaufstelle rund um das Thema Selbsthilfegruppen – auch Kontaktstelle Pflegeselbsthilfe.

Zudem wählten die Anwesenden einen neuen Selbsthilfebeirat, der bei der Entscheidung über Fördermittelanträge unterstützt und Ideen u. a. für Veranstaltungen einbringt. Der Wahl vorausgegangen war ein großes Dankeschön an den „alten“ Beirat. Mitgearbeitet hat hier u. a. Beate Tost, die in Wurzen noch immer eine Gruppe für Angehörige von Alzheimer- und Demenzerkrankten begleitet, obwohl sie selbst nicht mehr unmittelbar betroffen ist. „Mir haben die Treffen so sehr geholfen, dass ich gern etwas zurückgeben möchte“, sagte sie. Carmen Weise, die in Pegau seit 15 Jahren eine Diabetes-Gruppe leitet, war ebenfalls bereits im letzten Beirat dabei und stellte sich als „Wiederholungstäterin“ gern für eine weitere Legislaturperiode von vier Jahren.

In den folgenden Workshops ging es unter dem Motto „Mehr als Stuhlkreis?!“ um lebendige Moderation und um die wichtige Frage der Nachfolgeregelung der Gruppenleitung. „Besonders wertvoll waren hier der direkte Austausch untereinander und das Knüpfen neuer Kontakte“, so Corinna Franke.