Eine besondere Woche in einem außergewöhnlichen Land: Unser Geistlicher Leiter berichtet von seiner Reise nach Israel

Grimma hat seit 2011 eine Städtepartnerschaft mit der Kommune Gezer in Israel. Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 entstand die Idee, zu helfen, Betroffene einzuladen und ihnen nach den traumatischen Ereignissen eine schöne Zeit zu ermöglichen. Als Diakonie Leipziger Land haben wir diese Idee von Anfang unterstützt. Im Sommer 2024 besuchten dann eine Gruppe Jugendlicher und deren Eltern aus dem Kibbuz Magen Grimma. Es war für alle Beteiligten eine sehr intensive und gute Erfahrung.

Mann genießt Blick auf Tel Aviv und Meer

Ein Ergebnis dieses Besuches war der Entschluss, als Diakonisches Werk intensivere Kontakte nach Israel zu knüpfen. Wir sind dankbar, dass wir über ConAct – das Koordinierungszentrum für deutsch-israelischen Jugendaustausch – für ein „Match Making Seminar“ zum Aufbau einer Partnerschaft eingeladen worden sind.

So durfte ich am 23. März mit zwölf anderen Menschen nach Israel reisen. Wir trafen zunächst unsere „Match Making Partner“: in meinem Fall Dagan Keren vom „Kibbuz Movement“ (Kibbuz ist hebräisch und steht für eine Siedlung, in der gemeinschaftlich gewohnt, gelebt und gearbeitet wird). Nach einem Kennenlernen ging es hinein in das reale israelische Leben … Dagan und ich fuhren Richtung Süden in die Negev-Wüste zu seinem Wohnort im Kibbuz Revivim. Am Morgen zeigte er mir dessen Wohnhäuser und Anlagen wie Kindergärten, Seniorentreff, Communitycenter, Gemeinschaftsgärten, landwirtschaftliche und technische Unternehmungen.

Danach fuhren wir Richtung Gazastreifen zum Kibbuz Magen. Der Leiter des Sicherheitsteams erzählte mir von den Ereignissen des 7. Oktobers und ich traf zufällig auf Jugendliche aus der Reisegruppe vom Sommer 2024. Nach einem Mittagessen im gemeinsamen Speisesaal ging es wieder Richtung Norden, um noch einen dritten Kibbuz in der Partnerkommune Gezer kennenzulernen.

Zudem stand Jerusalem auf dem Programm mit dem so beindruckend wie bedrückendem Besuch von „Yad Vashem“, der nationalen Holocaust-Gedenkstätte, sowie einer faszinierenden Zeit in der Altstadt mit Besichtigung der Heiligen Orte: Grabeskirche (Christenheit), Felsendom von ferne (Islam) und der Klagemauer (Judentum). Den letzten Tag verlebten wir in Tel Aviv mit einem abschließenden Meeting mit unseren Partnern. Bei einem Bummel durch die Straßenzüge tauchten wir ein in die Mega-City der besonderen Art mit Mittelmeerstrand und Skyscraper-Kulisse. Was bleibt? Viele, viele, viele Eindrücke, Begegnungen und die Erkenntnis: Israel ist – mit Blick auf seine Geschichte, Religionen, den Menschen und ihr Leben – ein großes, buntes, wildes Puzzle. Es war, ist und bleibt außergewöhnlich: das Heilige Land. Wir werden einen Austausch für pädagogische Fachkräfte vorbereiten und, wenn möglich, 2026 durchführen.