„Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten: Projekt „Grenzenlos“ am Gymnasium Groitzsch erfolgreich beendet
19.09.2022
Zein, Bayan, Adam, Bazhad und viele andere sind in Groitzsch angekommen. Sie bringen gute Schulnoten mit nach Hause und engagieren sich im Karnevals- oder Fußballverein. Zu verdanken haben sie das unter anderem dem Projekt „Grenzenlos“ am Wiprecht-Gymansium Groitzsch, das nun seinen Abschluss fand. Begonnen hatte alles vor sieben Jahren, als viele Menschen aus Syrien und anderen Ländern nach Deutschland flohen. „Wir haben gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler überlegt, wie wir ganz konkret helfen konnten“, erzählt Schulsozialarbeiter Roland Badstübner. Dabei sei die Idee entstanden, mit den Kindern in Kontakt zu kommen und sie spielerisch an die deutsche Sprache sowie das Leben hierzulande heranzuführen. Los ging es mit Vorbereitungs-Workshops zu Asylrecht, dem Umgang mit anderen Kulturen oder „einfach der Frage, was ich mache, wenn 15 Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren da sind und kein Wort Deutsch verstehen. Schnell war klar: Es geht vor allem um Begegnung“, so der Schulsozialarbeiter.
Kern des Projekts waren die Sprachtandems: Einmal pro Woche trafen sich dabei die Jugendlichen mit den Kindern für Sprachspiele und Hausaufgaben. Es folgten eine Stadtrallye und Sommerfeste sowie Ausflüge in den Zoo, zum Mini-Golf und in den Kräutergarten. „Schnell waren auch die Eltern eingebunden, die zum Beispiel in Workshops lernten, sich im deutschen Verkehrsschilderwald zu orientieren oder köstliche syrische Speisen für die Abendbuffets mitbrachten – ein Genuss für alle“, erinnert sich Roland Badstübner.
Nach sieben Jahren und zwei Preisen von der Diakonie Sachsen sowie vom Ausländerbeauftragten und Kindeschutzbund des Freistaats hat das erfolgreiche Projekt nun einen würdigen Abschluss gefunden: Auf dem Programm standen zwei Tage im Europa-Park mit Achterbahn, 4-D-Kino, Bootstouren und gemütlichem Beisammensein in Blockhütten am Abend. „Wir werden dieses wundervolle Wochenende sowie die gesamte Projektzeit mit vielen schönen Momenten und abenteuerlichen Erlebnissen lange in Erinnerungen behalten“, bilanziert Roland Badstübner. Das Projekt sei eine „Win-Win-Situation“ für alle gewesen, auch für die Jugendlichen selbst, die sich über den Unterricht hinaus engagiert und gelernt hätten, offen für andere zu sein und mit Menschen aus fremden Kulturen umzugehen. „Ein herzliches Dankeschön allen Ehrenamtlichen, Jugendlichen, Kolleginnen und Kollegen, die ‚Grenzenlos‘ unterstützt haben!“