„Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unseren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt.“

Friedrich v. Bodelschwingh der Ältere – Theologe, Pastor und einer der Wegbereiter der Diakonie

Chor in weihnachtlicher Kirche, KI-generiert

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

voller Vorfreude auf Heiligabend durchs Schlüsselloch ins Weihnachtszimmer „linsen“ … wer kennt das nicht aus Kindertagen. Manches Mal konnten wir einen Blick auf den festlich geschmückten Christbaum erhaschen. Zum Beginn dieser ganz besonderen, besinnlichen Zeit voller Hoffnungen und Erwartungen möchten wir Ihnen herzliche Grüße senden.

Ein Blick durchs Schlüsselloch, eine andere Perspektive oder eine neue Sicht auf die Dinge können auch in anderen Zusammenhängen hilfreich sein – sowohl im persönlichen Leben wie in unserem Dienst für die Menschen.

Wie betrachten wir eigentlich diejenigen, die nicht auf der „Sonnenseite“ des Lebens stehen? Ich denke hier zum Beispiel an Wohnungslose oder an Menschen, die mit Schulden kämpfen. Haben wir hier immer unsere Herzenstüren offenstehen und begegnen ihnen aufgeschlossen, ohne das Gute und Hoffnungsfrohe aus dem Blick zu verlieren? Können wir sie sehen, wie Gott sie aus seiner Perspektive betrachtet: voller Liebe und Würde?

Den Fokus auf das Gute richten – dazu fordert uns auch die neue Jahreslosung auf: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21). Das Gute behalten will sicherlich jeder. Die Meinungen darüber, was im Detail darunter zu verstehen ist, gehen allerdings oft weit auseinander. Was für mich gut ist, muss nicht zwingend auch für mein Gegenüber positiv sein. Ich möchte uns ermutigen, öfter innezuhalten, andere Sichtweisen anzuhören und zu prüfen, bevor wir urteilen und reden.

Alles auf den Prüfstand stellen, einen Schritt zurücktreten, kurz innehalten und auf das Wesentliche besinnen – der alte Vers aus der Bibel ist hochaktuell in unserer schnelllebigen Zeit mit ihrer Fülle an neuen Eindrücken und Informationen, ihrem Hang zu Empörung und Lagerbildung. Wir sind gut beraten, die Jahreslosung in unserem tagtäglichen Handeln, im Umgang miteinander und auch in unserem Dienst zu beherzigen.

Immerzu sind wir gefordert, Entscheidungen zu treffen. Welche Erkenntnisse gewinne ich aus den vielen neuen Erfahrungen und Reizen und wie werde ich diese zum Guten verwenden? In unserer mehr als 150 Jahre währenden Diakoniegeschichte im Leipziger Land wurde vieles abgewogen, geprüft oder revidiert. Dienste haben sich gewandelt, neue Angebote sind hinzugekommen, andere mussten wieder beendet werden. Der christliche Glaube – unser festes Fundament – und das Engagement für hilfesuchende Menschen begleiten uns seit je her durch alle Zeiten. Dieser unser Leitfaden gehört zu dem im Bibelvers genannten „Guten“, das wir behalten und mit Ihnen gemeinsam umsetzen möchten unter unserem Motto „Hilfe geben, Hoffnung leben.“

Lassen Sie uns jenseits von Geschenkestress, Adventshektik und Glühwein auch nach dem eigentlichen Sinn von Weihnachten Ausschau halten. Wir feiern, dass Gott in unsere Welt kommt, weil er uns liebt. Sein Sohn, Jesus Christus, wird geboren – das ist tatsächlich ein Evangelium, also eine frohe, erhellende Botschaft. Lassen Sie sich gern darauf ein und fühlen Sie sich ermutigt, miteinander im Gespräch zu bleiben, neue Perspektiven zu wagen und das Gute niemals aus den Augen zu verlieren. Dazu gehört auch unser Gott, von dem die Bibel sagt, dass er gut ist – zu jeder Zeit.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien für 2025 seinen reichen Segen!

Ihr Harald Bieling, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender